Sonntag, 31. Juli 2016

10km und Speedtrial-Finale

Der Sonntag begann für uns in aller Frühe, da der Check-In für das 10km-Straßenrennen bereits für 6:45 Uhr angesetzt war. Auch Nelly stand mit uns gemeinsam auf, um sich zu verabschieden und sich frühzeitig mit ihrem Freund auf den langen Weg zurück nach Deutschland zu begeben. Passend zur gedrückten, traurigen Stimmung über Nellys WM-Aus und ihre Rückreise, regnete es an diesem Morgen.

Lalenia beim 10km-Rennen
So machte sich Lalenia, die als einzige von uns für dieses Rennen gemeldet war, noch im Dunkeln auf den Weg zum Startbereich, welcher nur knapp 300m von unserer Unterkunft entfernt lag. Nach der Registration der Teilnehmer, wurde diese in ihre Startgruppen eingeteilt und aufgestellt. Während alle auf den Start der ersten Gruppe um 8:00 Uhr warteten, wurde der Regen immer stärker. Endlich ertönte der erste Start-Beep und nach einigen weiteren Minuten überfuhr auch Lalenia in der achten Gruppe die Startlinie. Die Strecke führte in zwei Schleifen durch den nördlichen Teil von San Sebastián - vorbei am Kursaal, entlang der Promenade der muschelförmigen Bucht (Bahía de La Concha), weiter in die Stadt hinein und ein Stück entlang des Flusses Urumea. Der Regen ließ während des Rennens langsam nach, wobei der nasse Boden Lalenia an einer Stelle zugute kam. Nach einem Sturz rutschte sie einfach meterweit über den Asphalt, ohne sich irgendwas aufzuschürfen. Glück gehabt! Das Ende der Strecke befand sich vor der Altstadt, wo bereits unsere restliche Truppe wartete. In neuer persönlicher Bestzeit und sichtlich zufrieden erreichte Lalenia das Ziel. Da die Uhr nun gerade mal 9 Uhr anzeigte, gingen wir zurück in unsere Unterkunft, wo wir den noch verbleibenden Morgen in Ruhe verbrachten.

Lalenia beim Speedtrial-Finale
Um 13 Uhr sollte das Speedtrial-Finale der Frauen stattfinden. Die vom Regen durchnässten Paletten waren bis dahin weitesgehend abgetrocknet und nur noch stellenweise etwas rutschig. Da der Himmel nicht so aussah, als würde es in der nächsten Zeit wieder regnen, wurde das Finale um eine weitere Stunde verschoben, so dass die Paletten vollständig trocknen konnten. Für das Finale waren zwei identische Lines nebeneinander aufgebaut, so dass immer zwei Finalistinnen im K.O.-System gegeneinander antreten können. Wer jeweils als erstes die lange Line aus Paletten in Hin- und Rückrichtung übersprungen hat, kommt in die nächste Runde.
Da Lalenia sich den letzten Finalplatz gesichert hatte, musste sie direkt in der ersten Runde gegen die Starterin mit der besten Qualifikationszeit antreten. Auf dem ersten Teil der Speedtrial-Line konnte sie noch gut mithalten, patzte dann aber, fiel zurück und musste sich schließlich geschlagen geben. Alle anderen Finalistinnen blieben allerdings ebenfalls gegen die nun amtierende Weltmeisterin (Mary Wegscheider aus Österreich) chancenlos.

Ebenfalls am Nachmittag stand eigentlich Kims Vorrunde im X-Style auf dem Programm. Aufgrund von verletzungs-/krankheitsbedingten Absagen von anderen Teilnehmerinnen, wurde die Vorrunde jedoch gecancelt, so dass Kim direkt ins X-Style-Finale der Juniorinnen einzog, welches für Donnerstagabend angesetzt war.

So standen für uns den restlichen Tag keine Wettkämpfe mehr an und wir konnten die Zeit nutzen, um uns andere Finals anzugucken. Zunächst bestaunten wir das Finale im Plattform-Weitsprung und anschließen im Hochsprung (over bar) und durften gleich dreimal Zeugen von neuen Weltrekorden werden. Auch die fasziniereden Tricks im Flatland-Finale am Abend ließen keine Wünsche offen.

Samstag, 30. Juli 2016

Trainingstag und eine traurige Entscheidung

Lalenia beim Downhill-Test
(Foto: Thomas Hoffmann, Vachendorfer Einradkids)


Nach den ersten beiden, prall gefüllten Wettkampftagen wartete ein fast freier Samstag auf uns. Den Morgen nutzten wir, um mal so richtig auszuschlafen und unsere Kräfte aufzufrischen. Allerdings hätten wir uns vielleicht trotzdem besser einen Wecker gestellt, denn nachdem alle aufgewacht waren, mussten wir uns ein wenig mit dem "Frühstück" beeilen, damit wir uns pünktlich zur Unicon City aufmachen konnten. Dort trafen sich Robin und Lalenia sowie unsere Mitbewohnerin/Unicon-Gefährtin Larissa (TuS Niederense, "Die Filous") mit Mathias, Julia und Thomas von den "Vachendorfer Einradkids" und Darja vom "Team Unicycle.tv", um gemeinsam in das rund 40km entfernte Örtchen Beasain zu fahren und die Downhill-Strecken zu testen.
Dort angekommen, erklommen wir zunächst die 1,2km lange Advanced-Strecke (Qualifikations-Strecke für das Downhill-Finale, in welchem dann die Weltmeisterwertung erfolgt) fußläufig.So konnten wir einen ersten Eindruck gewinnen und uns an verschiedenen Passagen überlegen, wie diese am besten zu fahren sind. Im oberen Bereich der Strecke erwartete uns ein steiler Abhang mit einer Holzrampe. Auf Thomas Rat hin probierten wir diesen Teil direkt aus. Während Robin ohne zu zögern hinuter fuhr, fehlte uns anderen noch ein wenig der Mut, da der sehr trockene Erdboden wenig Halt bot. Schließlich stiegen wir den Berg weiter hoch, bis wir den Start der Strecke erreichten.


v.l. Darja, Robin, Larissa, Lalenia, Mathias und Julia
(Foto: Thomas Hoffmann, Vachendorfer Einradkids)
Nach einer kurzen Trinkpause hieß es dann, ab auf die Räder und los. Und so fuhren wir rasch hintereinander weg die soeben besichtigte Strecke wieder herunter. Trotz einiger technischer Passagen erwies sich der Downhill als sehr schnell und so kamen wir zügig nach nur einigen Minuten wieder unten an. Im unteren, flacheren Bereich der Strecke befand sich ein Bachlauf, über den zunächst ein schmales Holzbrett (ca. 15cm breit) und kurz dahinter ein Steg (mit Abstand zur anderen Seite) führte. Diese Passage trainierten wir noch ein paar Mal, um vor allem bei dem Steg jeweils die für uns beste und schnellste Technik herauszufinden. Im Anschluss fuhr uns Thomas des Berg hinauf, damit wir den Downhill erneut probieren konnten. Am frühen Abend kehrten wir schließlich zurück nach San Sebastián.

Robin auf einer Passage der Advanced Downhill-Strecke

Kim nutzte währenddessen den freien Nachmittag, um in der Halle ihre Tricks für den X-Style durchzugehen. Eine Freestyle-Disziplin, bei der in einer festgelegten Zeitspanne möglichst viele Tricks gezeigt werden. Die Wertung erfolgt dabei über den Schwierigkeitsgrad der geschafften Tricks. Kim ist übrigens die erste von uns, die jemals an einem Freestyle-Wettkampf auf einer Weltmeisterschaft antritt.

Am Abend stand für Lalenia das Speedtrial-Finale auf dem Programm, für welches sie sich am Vortag qualifiziert hatte. Zuvor setzte allerdings Regen ein, so dass die bereits aufgebaute Line aus Paletten seifenglatt wurde. In Absprache mit den Teilnehmern entschied sich der zugehörige Director das Finale auf den nächsten Tag zu verschieben.

Da sich Nellys gesundheitlicher Zustand noch immer nicht verbesserte, fuhr Kerstin mit ihr an diesem Tag ins naheliegende Krankenhaus. Nach einiger Wartezeit und mehreren Untersuchungen fiel schließlich die Entscheidung, dass es für Nellys Gesundheit am besten ist, die WM abzubrechen und nach Hause zu fahren. Eine sehr traurige Nachricht für unser gesamtes Team, für ihre Freunde aus anderen Vereinen und natürlich auch für all ihre Fans Zuhause, die stets begeistert mit ihr mitfiebern.

Freitag, 29. Juli 2016

Ein Cross, der es in sich hat

Auch an unserem zweiten Wettkampftag standen gleich mehrere Disziplinen auf dem Programm: Cross Country, Plattformhoch- und weitsprung, Speedtrial und Track Coasting.

Noch in der Morgendämmerung standen wir auf, frühstückten und machten uns auf unseren Einrädern auf den Weg zur Unicon City, von wo aus um 7:30 Uhr Shuttlebusse zum Berg Ulia (Monte Ulía, nordöstliche Grenze von Donostia-San Sebastián) starteten, wo der Cross Country stattfand. Um in die Weltmeisterwertung aufgenommen zu werden, hatten sich sowohl Robin als auch Lalenia im Vorfeld für den Elite Cross Country angemeldet. Nelly war ebenfalls gemeldet, musste aber in der Unterkunft bleiben, da sie sich krankheitsbedingt, vorallem durch einen kräftezehrenden Dauerhusten kaum noch auf den Beinen halten konnte.
Robin beim Cross Country
Start und Ziel der Strecken befand sich hoch oben auf dem Gebirgskamm an bzw. auf einer im Wald gelegenen Wiese mit Blick auf den Atlantik. Alle Teilnehmer wurden zunächst in verschiedene Waves eingeteilt und hinter der Startlinie aufgestellt. Anschließend starteten die Gruppen im 2min-Takt auf die knapp 9km lange Strecke. Diese stellte sich als technisch sehr anspruchsvoll heraus. So war nicht nur eine gute Kondition erforderlich, sondern auch Geschick, um die vielen Höhenmeter auf den teilweise sehr schmalen Wandersteigen über Wurzeln und Felsen zu bewältigen. Nach ungefähr 3km stürzte Lalenia an einem Abhang auf das Einrad einer Mitstreiterin, die vor ihr ebenfalls gefallen war, und konnte aufgrund einer aufgeschlagenen Lippe sowie eines lädierten Knies den Wettkampf nur mit einer schlechten Zeit beenden. Robin blieb die ganze Strecke hinweg ehrgeizig, kämpfte sich mit Biss durch und erreichte schließlich geschafft, aber auch zufrieden das Ziel.
Nach einer Pause fuhren wir gegen Mittag mit einem der Shuttlebusse zurück in die Unicon City, wo bereits die nächsten Disziplinen auf uns warteten. Auch Nelly kam, um uns anzufeuern.
Fast die gesamte Straße neben dem Stadion war gefüllt mit unzähligen Paletten für die verschiedenen Wettkämpfe.
Zunächst nahm Lalenia am Plattformhochsprung teil. Hierbei wird ein Palettenstapel schrittweise erhöht, auf den es dann drauf zu springen gilt. Ein Sprung ist nur gültig, wenn auf der Plattform sicher gelandet und mindestens drei Sekunden lang auf der Stelle gesprungen wird. Lalenia schaffte eine Höhe von rund 3 1/4 Paletten (49cm) und wurde damit in der weiblichen 21+ vierte.
Beim Plattformweitsprung gelten die gleichen Regeln, nur das hierbei der Abstand zwischen zwei Palettenstapel stückweise erweitert wird und von einem Stapel auf den anderen gesprungen werden muss. Robin und Lalenia schafften es beide, ihre bisherigen Wettkampfbestleistungen zu überbieten, wobei Lalenia wiederum den vierten Platz in ihrer Altersklasse belegte.

Lalenia beim Speedtrial
Beim Speedtrial geht es darum, eine längere Line aus Paletten so schnell wie möglich zu überwinden. Hierfür hat man zwei Versuche. Fällt man, so muss an der gleichen Stelle (oder weiter zurück) wieder aufgestiegen werden. Oft enthält eine solche Speedtrial-Line mehrere Wege, wobei der technisch leichtere Weg länger ist.
Auch diesen Wettkampf bestritten Robin und Lalenia souverän. Ihre jeweiligen zwei Versuche ähnelten sich sehr: Zuerst ein lockerer, sicherer Versuch, um eine solide Zeit in der Wertung zu haben und im Anschluss ein Versuch pur auf Schnelligkeit, mit der Gefahr durch einen Sturz Zeit zu verlieren. Beide meisterten in diesem zweiten Versuch den ersten Teil der Line mit schnellen Sprüngen, patzten dann an der gleichen Stelle und mussten einen Teil wiederholen. Dennoch schafften es beide jeweils ihre Zeit aus dem ersten Versuch deutlich zu unterbieten. Lalenia erreichte mit ihrer Zeit den dritten Platz in ihrer Altersklasse (female 21+) und konnte sich zusätzlich für das Speedtrial-Finale qualifizieren.

Nebenan im Stadion fand währenddessen auf der Tartanbahn die Disziplin Track Coasting statt. Nach einer gewissen Anfahrtstrecke müssen ab einer Linie beide Füße von den Pedalen genommen und auf der Gabelbrücke des Einrads abgestellt werden, um dann so weit wie möglich ohne Reifenkontakt zu rollen. Hierfür ist viel Gleichgewicht erforderlich.
Kim, Lalenia und auch Nelly, die sich ein klein wenig besser fühlte, gingen zwischendurch an den Start. Alle drei erreichten aber bei weitem nicht ihre Trainingsbestleistungen.

Nach diesem langen und anstrengenden, aber auch erfolgreichen Wettkampftag (ein Podiumsplatz und eine Finalqualifikation) schauten wir uns noch in aller Ruhe das spektakuläre Trial-Finale der Frauen und der Herren im Velodrom an.

Donnerstag, 28. Juli 2016

Erster Wettkampftag

Unser erster Wettkampftag der diesjährigen WM begann mit einem Schockmoment. Nachdem wir schnell gefrühstückt und unsere Sachen für alle bevorstehenden Disziplinen an diesem Tag gepackt hatten, gingen wir der Reihe nach durch den schmalen Flur unserer Unterkunft in das Treppenhaus. Da kam auch schon der Aufschrei: "Halt! Der Schlüssel liegt noch in der Wohnung!". Doch da war es schon zu spät ... die Tür war zu. Doch nicht nur der Wohnungsschlüssel befand sich noch hinter der geschlossenen Tür, auch der Autoschlüssel hing am selben Band und im Auto - wie soll es auch anders sein - lagen unsere Einräder. Wir hatten noch ungefähr eine Stunde Zeit bis unsere erste Disziplin, der Trial, begann. Zum Glück erreichten wir schnell den Vermieter und seine Mutter machte sich auf den 20km weiten Weg, um uns mit einem Ersatzschlüssel zu erlösen. So schafften wir es noch, fünf Minuten vor Wettkampfbeginn samt unseren Einrädern in der Unicon City* anzukommen.

Nachdem alle Schoner angelegt, der Luftdruck in den Rädern nochmal überprüft und die Startnummern am Trikot befestigt wurden, ging es auch schon los. Robin, Nelly und Lalenia sowie alle anderen Teilnehmer der ersten Gruppe hatten nun zwei Stunden Zeit in dem Trial-Parcours, der in der Mitte eines Velodroms (Velódromo de Anoeta) aufgebaut war, so viele Lines wie möglich zu bewältigen. Nach nur kurzer Zeit musste Nelly leider den Wettkampf abbrechen, da ihr eine Grippe stark zusetzte. Bei Robin und Lalenia lief zunächst alles nach Plan und sie konnten in nur kurzer Zeit viele Lines überwinden. Während Robin sich schließlich an den schwierigeren Hindernissen probierte, verzweifelte Lalenia an einer Line, die eigentlich für sie machbar war, aber einfach nicht klappen wollte. Und genau diese fehlte ihr am Ende für einen Podiumsplatz und den Einzug ins Trial-Finale der Frauen.

 Nelly und Lalenia beim Trial


Lalenia beim IUF-Slalom
Desweiteren standen für uns an diesem Tag die Disziplinen Hoch- und Weitsprung sowie der IUF-Slalom auf dem Programm, für die es jeweils offene Startlisten gab. So konnte sich jeder von uns für die eigens favorisierte Reihenfolge entscheiden. Nelly, der es leider auch nach einer Pause nicht besser ging, fuhr schließlich zurück in die Unterkunft, um ihre Kräfte für den Hochsprung zu sammeln, bei dem sie auch noch am frühen Abend antreten konnte. Die anderen Disziplinen musste sie leider absagen.

Beim IUF-Slalom handelt es sich um einen festen Hütchen-Parcours bestehend aus engen Links- und Rechtskurven und einem Slalom auf der Tartanbahn, der so schnell wie möglich durchfahren werden muss. Hier gingen Kim und Lalenia an den Start. Beide konnten zwar nicht ihre bisherigen Topzeiten unterbieten, waren aber trotzdem mit ihrem jeweiligen Ergebnis zufrieden.

Für den Weitsprung hatte Kim im Vorfeld besonders viel trainiert und genau dies sollte belohnt werden. Mit einer übersprungenen Weite von 155cm überbot sie ihre bisherige Wettkampfbestleistung um 20cm und konnte so den vierten Platz in der weiblichen U15 belegen. Aufgrund eines kaputten Reifens konnte Robin den Weitsprung nicht mit seinem eigenen Rad beenden und so leider nicht sein eigens gestecktes Ziel von 2m erreichen. Mit 170cm sprang Lalenia nicht nur ihre bisherige Saisonbestleistung, sondern sicherte sich zusätzlich den zweiten Platz ihrer Altersklasse (female 21+).

 Kim und Robin beim Hochsprung

Beim Hochsprung konnten Kim 29cm, Lalenia 50cm (erneut Platz 4 in ihrer Altersklasse) und Robin 69cm überspringen. Auch unsere Nelly konnte am Abend, nachdem sie sich den Nachmittag über ausgeruht hatte, bei ihrer Paradedisziplin an den Start gehen. Merklich geschwächt stieg sie schon bei geringeren Höhen in den Wettkampf ein. Mit vereinten Kräften meisterte sie aber dennoch einen Sprung nach dem anderen und erreichte schließlich mit einer Höhe von 70cm den dritten Platz in ihrer Altersklasse (female 15-20) und den Einzug ins Hochsprung-Finale. Eine beachtliche Leistung.

Somit konnten wir unseren ersten Wettkampftag direkt mit drei vierten Plätzen, zwei Podiumsplätzen und einer Finalqualifikation erfolgreich beenden.

die diesjährigen Medaillen - mal kein "Edelmetall"



* Als Unicon City wird in diesem Jahr vom Veranstalter die Anlage rund um das Anoeta Stadion (Estadio Anoeta) bezeichnet, in der sich die meisten Wettkampfstätten in unmittelbarer Nähe zueinander befinden. So ist es den Sportlern und Zuschauern möglich, bequem sämtliche Wettkämpfe mitzuerleben.

Die Unicon City rund um das Anoeta Stadion in Donostia-San Sebastián. (Grafik: http://deu.unicon18.com/unicon-city)

Mittwoch, 27. Juli 2016

Parade und opening ceremony

Bevor morgen die Wettkämpfe beginnen, gönnten wir uns heute eine kleine Sightseeing-Tour.
Erholsam war das trotzdem nicht. Wir bestiegen den Berg Urgull, von dem aus man ganz
San Sebastian und seine Umgebung bestaunen kann. Der Blick ging über das Meer und einen Postkartenstrand auf der einen Seite und die Pyrenäen und Unicon City auf der anderen Seite.

Blick vom Mount Urgull
Am Nachmittag fuhren wir, bestückt mit Deutschlandtrikots und großen Fahnen, zum Park Alderi Eder. Hier stellten wir uns für eine Parade auf. Bei strahlendem Sonnenschein durchquerten wir die Straßen von San Sebastian. Einradfahrer trommelten feierten, andere zeigten neue Tricks. Unser Ziel war die rund 2,5 km entfernte Unicon City,  in dessen Zentrum ein riesiges Zelt steht. Die Opening ceremony wurde mit kurzen Ansprachen der Chef Direktoren der einzelnen Disziplinen eröffnet. In diesem Moment war uns allen bewusst, Unicon 18 hat begonnen.

Vor der Parade der Nationen
Parade der Nationen
Unicon City

Morgen beginnen die Wettkämpfe:
  • Trial
  • Hochsprung
  • Weitsprung mit anschließendem Finale
  • IUF-Slalom






Dienstag, 26. Juli 2016

Tag der Registrierung

Nach einer Nacht im Auto weiß man ein gemütliches Bett sehr zu schätzen ;).
Nachdem wir erholsam geschlafen haben, gingen wir einkaufen. Mit unserem Bollerwagen, der sich inzwischen als regelrechter Alleskönner entpuppt hat, transportierten wir unser ganzes Gepäck Richtung Wohnung.
Und dann, ihr dürft raten....Ja! Unser Lieblingstreppenhaus. Wir haben inzwischen eine Strichliste, in die wir eintragen, wer die Treppe am häufigsten erklommen hat.
Der Kühlschrank ist jetzt auf jeden Fall gut gefüllt!

Vor der Registrierung am Abend nutzten wir unsere Zeit, um ein paar Stunden am Strand zu verbringen. Weil wir die Erfahrung gemacht haben, dass wir alle, außer Lalenia sehr anfällig für Sonnenbrand sind, cremten wir uns gründlich ein. Nelly sogar mehrmals!
Wir spielten Frisbee, bauten Sandburgen und gruben schließlich Nelly so tief ein, dass sie sich nur mit vereinten Kräften befreien konnte.

Als wir uns im Anschluss ansahen, war alles wie immer. Wir glichen alle einer Tomate und Lalenia verließ gut gebräunt den Strand.

Den Weg zur Registrierung legten wir dann mit den Rädern zurück. Unicon City ist mit dem Einrad über einen schönen Radweg in rund 25 Minuten erreichbar. Dort waren viele Einradfahrer versammelt und während des Wartens trafen wir viele bekannte Gesichter.

Morgen erwartet uns die Eröffnungszeremonie und die Parade, in der alle Teilnehmer einmal durch San Sebastian fahren werden.

Unicon 18 kann beginnen...



La baie de La Concha (La Concha Bucht)

La Concha Plage (La Concha Strand)

Altstadt von Donostia-San Sebastián




Montag, 25. Juli 2016

Wir sind da =)

Gestern Morgen stiegen wir  gemeinsam mit 18 Einrädern, fünf voll gestopften Reisetaschen und jeder Menge Verpflegung ins Auto.
Zu unserer Freude gab es keine Staus und nur wenig Baustellen, sodass wir unerwartet schnell voran kamen. Und als wir so unsere Kilometer machten, wuchs ein kleines Problem heran:
Es war inzwischen spät geworden und wir waren nur noch wenige Kilometer von San Sebastián entfernt - aber wo sollten wir hin?
Unsere Unterkunft konnten wir doch erst am Montag Nachmittag beziehen.
Also parkten wir kurzerhand an einer Raststätte, um die Nacht im Auto zu schlafen.

Nach einer etwas unruhigen Nacht, in der jeder versuchte eine einigermaßen erträgliche Schlafposition zu finden, fuhren wir schließlich die letzten zehn Kilometer, die uns noch von San Sebastián trennten.
Den Vormittag nutzten wir für einen kleinen Spaziergang. Der Himmel war zwar bedeckt, aber das hielt uns nicht davon ab, unsere Füße in den Atlantik zu halten.

Nach einem ausgiebigen Frühstück erhielten wir endlich den Schlüssel der Wohnung. Und schon ging die Arbeit los: Mithilfe eines Bollerwagens transportierten wir zunächst unser Gepäck vor die Haustür, um dort eine Kette zu bilden, mit der wir Schritt für Schritt unsere Sachen ins fünfte Stockwerk trugen.
Jetzt freuen wir uns erstmal auf ein warmes Abendessen...

Morgen öffnet die Registration =)



Freitag, 22. Juli 2016

Interview des Tages

Die erste Frage geht an Kim. Sie nimmt in diesem Jahr das erste Mal an einer Weltmeisterschaft teil.

Wie stellst du dir die Teilnahme an einer Weltmeisterschaft vor?

Ich denke, dass die WM viel Spaß machen wird und ich viele neue Erfahrungen sammeln kann. Die Teilnahme an einer Weltmeisterschaft ist für mich sehr aufregend und spannend. Ich werde Einradfahrer aus der ganzen Welt kennenlernen und viele neue Techniken sehen.
Besonders gespannt bin ich auf die Finals, wenn eventuell um neue Titel gekämpft wird.



Nelly haben wir folgende Frage gestellt:

Worauf freust du dich am meisten?

Eine Unicon ist immer etwas ganz Besonderes. Wir erleben nicht nur spannende Wettkampftage, sondern stärken in den freien Stunden den Zusammenhalt innerhalb des Teams.
In den letzten Jahren hatten wir auf jeden Fall immer was zu lachen:)
Am meisten freue ich mich aber auf den 28.Juli, wenn wir zwei Stunden lang auf dem schönsten Spielplatz der Welt springen dürfen- dem Trialparcours =).
Es ist immer wieder erstaunlich, wie abwechslungsreich die Parcours gestaltet werden. 
Es gibt immer etwas Neues. Es macht mich sehr glücklich, bei schweren Hindernissen auf Trainingserfahrungen zurückgreifen zu können.  Aber auch die Herausforderung, während des Wettkampfes neue Techniken zu entwickeln, treibt mich an.

 

Die Trikots sind da =)

Gestern konnten wir uns über die Ankunft unserer WM-Trikots freuen. Kerstin hat sich mal wieder etwas ganz besonderes einfallen lassen. In diesem Jahr zieren die Felsen der Küste vor San Sebastián in Kreideoptik unsere Trikots:


unsere diesjährigen WM-Trikots von vorne

unsere diesjährigen WM-Trikots von hinten

unsere Hauptsponsoren haben natürlich auch ihren Platz auf unseren Trikots
Nach ein paar Fotos im neuen Outfit, nutzten wir die Zeit, um Hoch- und Weitsprung zu trainieren.
Nach den mollig warmen Temperaturen sehnten wir uns schließlich alle nach einer kühlenden Dusche.

Wir wollen euch in den nächsten Tagen die Möglichkeit geben, uns im Rahmen eines Interviews besser kennenzulernen. Schon heute erwarten euch Antworten auf spannende Fragen...

Mittwoch, 20. Juli 2016

Noch vier Tage...

Während letzte Vorbereitungen getroffen werden und fleißig trainiert wird, steigt allmählich die Aufregung.

Vielleicht habt ihr schon in den letzten Jahren unseren Blog gelesen und uns bei Erlebnissen, Erfolgen und natürlich jeder Menge Spaß begleitet.
Für die, die neu dabei sind:
Unter dem Namen All Stars on(e) Wheel nimmt die Einrad-Wettkampfgruppe des TuS Reichshof seit nun zehn Jahren an nationalen und internationalen Wettkämpfen teil. Zum Team gehören in diesem Jahr: Robin Gudenrath (20), Kim Höser (14), Lalenia Hirte (25) und Nelly Otte (19).

Der Wille, sich neuen Herausforderungen zu stellen, ebbt nicht ab und so haben wir auch im letzten Jahr versucht, an Schwächen und Stärken zu arbeiten und natürlich unsere Leistungen zu verbessern.
Seit der Gründung des Teams leitet Kerstin Hirte das Training mit besonderem Engagement und bereichert es mit immer neuen Methoden.

Nur Dank unseren treuen Sponsorinnen und Sponsoren ist es uns überhaupt möglich, an der Unicon 18 teilzunehmen. Vielen Dank!

In den frühen Morgenstunden werden wir uns am Sonntag auf den Weg machen, um nach 1400km unser Ziel an der Atlantikküste zu erreichen.

Dieser Blog soll euch die Möglichkeit bieten, uns bei diesem einzigartigen Erlebnis hautnah zu begleiten. Wir werden regelmäßig von Neuigkeiten berichten.

In den letzten Jahren haben wir uns sehr gefreut, nach anstrengenden Wettkampftagen eure netten Grüße aus der Heimat lesen zu können. Deshalb scheut euch nicht und kommentiert fleißig :)