Freitag, 29. Juli 2016

Ein Cross, der es in sich hat

Auch an unserem zweiten Wettkampftag standen gleich mehrere Disziplinen auf dem Programm: Cross Country, Plattformhoch- und weitsprung, Speedtrial und Track Coasting.

Noch in der Morgendämmerung standen wir auf, frühstückten und machten uns auf unseren Einrädern auf den Weg zur Unicon City, von wo aus um 7:30 Uhr Shuttlebusse zum Berg Ulia (Monte Ulía, nordöstliche Grenze von Donostia-San Sebastián) starteten, wo der Cross Country stattfand. Um in die Weltmeisterwertung aufgenommen zu werden, hatten sich sowohl Robin als auch Lalenia im Vorfeld für den Elite Cross Country angemeldet. Nelly war ebenfalls gemeldet, musste aber in der Unterkunft bleiben, da sie sich krankheitsbedingt, vorallem durch einen kräftezehrenden Dauerhusten kaum noch auf den Beinen halten konnte.
Robin beim Cross Country
Start und Ziel der Strecken befand sich hoch oben auf dem Gebirgskamm an bzw. auf einer im Wald gelegenen Wiese mit Blick auf den Atlantik. Alle Teilnehmer wurden zunächst in verschiedene Waves eingeteilt und hinter der Startlinie aufgestellt. Anschließend starteten die Gruppen im 2min-Takt auf die knapp 9km lange Strecke. Diese stellte sich als technisch sehr anspruchsvoll heraus. So war nicht nur eine gute Kondition erforderlich, sondern auch Geschick, um die vielen Höhenmeter auf den teilweise sehr schmalen Wandersteigen über Wurzeln und Felsen zu bewältigen. Nach ungefähr 3km stürzte Lalenia an einem Abhang auf das Einrad einer Mitstreiterin, die vor ihr ebenfalls gefallen war, und konnte aufgrund einer aufgeschlagenen Lippe sowie eines lädierten Knies den Wettkampf nur mit einer schlechten Zeit beenden. Robin blieb die ganze Strecke hinweg ehrgeizig, kämpfte sich mit Biss durch und erreichte schließlich geschafft, aber auch zufrieden das Ziel.
Nach einer Pause fuhren wir gegen Mittag mit einem der Shuttlebusse zurück in die Unicon City, wo bereits die nächsten Disziplinen auf uns warteten. Auch Nelly kam, um uns anzufeuern.
Fast die gesamte Straße neben dem Stadion war gefüllt mit unzähligen Paletten für die verschiedenen Wettkämpfe.
Zunächst nahm Lalenia am Plattformhochsprung teil. Hierbei wird ein Palettenstapel schrittweise erhöht, auf den es dann drauf zu springen gilt. Ein Sprung ist nur gültig, wenn auf der Plattform sicher gelandet und mindestens drei Sekunden lang auf der Stelle gesprungen wird. Lalenia schaffte eine Höhe von rund 3 1/4 Paletten (49cm) und wurde damit in der weiblichen 21+ vierte.
Beim Plattformweitsprung gelten die gleichen Regeln, nur das hierbei der Abstand zwischen zwei Palettenstapel stückweise erweitert wird und von einem Stapel auf den anderen gesprungen werden muss. Robin und Lalenia schafften es beide, ihre bisherigen Wettkampfbestleistungen zu überbieten, wobei Lalenia wiederum den vierten Platz in ihrer Altersklasse belegte.

Lalenia beim Speedtrial
Beim Speedtrial geht es darum, eine längere Line aus Paletten so schnell wie möglich zu überwinden. Hierfür hat man zwei Versuche. Fällt man, so muss an der gleichen Stelle (oder weiter zurück) wieder aufgestiegen werden. Oft enthält eine solche Speedtrial-Line mehrere Wege, wobei der technisch leichtere Weg länger ist.
Auch diesen Wettkampf bestritten Robin und Lalenia souverän. Ihre jeweiligen zwei Versuche ähnelten sich sehr: Zuerst ein lockerer, sicherer Versuch, um eine solide Zeit in der Wertung zu haben und im Anschluss ein Versuch pur auf Schnelligkeit, mit der Gefahr durch einen Sturz Zeit zu verlieren. Beide meisterten in diesem zweiten Versuch den ersten Teil der Line mit schnellen Sprüngen, patzten dann an der gleichen Stelle und mussten einen Teil wiederholen. Dennoch schafften es beide jeweils ihre Zeit aus dem ersten Versuch deutlich zu unterbieten. Lalenia erreichte mit ihrer Zeit den dritten Platz in ihrer Altersklasse (female 21+) und konnte sich zusätzlich für das Speedtrial-Finale qualifizieren.

Nebenan im Stadion fand währenddessen auf der Tartanbahn die Disziplin Track Coasting statt. Nach einer gewissen Anfahrtstrecke müssen ab einer Linie beide Füße von den Pedalen genommen und auf der Gabelbrücke des Einrads abgestellt werden, um dann so weit wie möglich ohne Reifenkontakt zu rollen. Hierfür ist viel Gleichgewicht erforderlich.
Kim, Lalenia und auch Nelly, die sich ein klein wenig besser fühlte, gingen zwischendurch an den Start. Alle drei erreichten aber bei weitem nicht ihre Trainingsbestleistungen.

Nach diesem langen und anstrengenden, aber auch erfolgreichen Wettkampftag (ein Podiumsplatz und eine Finalqualifikation) schauten wir uns noch in aller Ruhe das spektakuläre Trial-Finale der Frauen und der Herren im Velodrom an.

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